Liebes Mitglied,
auch 2022 war erneut kein leichtes Jahr für alle Menschen und den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes:
Während Corona immer noch das alltägliche Leben prägt, brach im nahen
Osten Europas ein Krieg los welcher unsägliches Leid über die dortigen
Menschen brachte. Erneut wird, sozusagen vor unserer Haustüre, auf europäischem Boden Blut vergossen und erinnert an den grausamen Krieg auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, welcher uns alle in den Anfangsjahren der 1990er aus dem Traum einer neuen Zeit entriss.
Auch jetzt wurden wir wieder unsanft wachgerüttelt, wo Krieg, Elend und Sorgen doch gerade erst wieder in weite Ferne rückten und die bedrückende Zeit der Corona-Pandemie zu schwinden begangen.
Wir erinnern uns an den Lockdown, nächtliche Ausgangssperren, Besuchsverbote und den Materialmangel der Anfangszeit, der bis heute seine
Auswirkungen hat. Alles haben wir überstanden, gemeinsam in einem nie da
gewesenen Kraftakt, doch bleibt uns keine Pause um zur Normalität zurückzukehren.
Zwar möchte man sich, in Anbetracht des Blutvergießens, kaum beschweren wollen (wo wir doch alle unversehrt mit unseren Liebsten die Feiertage begehen können), doch werden die Sorgen uns auch 2023 nicht verlassen:
Die Gefahr eines sich ausdehnenden Krieges schwebt über uns, explodierende Preise bei Energie, Kraftstoffen und Gas werden zu finanziellen Problemen führen und die Auswirkungen der finanziellen Schieflage von Kommunen, Ländern und Bund werden spätestens dann spürbar, wenn sie auch unsere Dienststelle als Arbeitgeber vollumfänglich erfassen und zu Sparmaßnahmen zwingen werden.
Das alte Schreckgespenst von Privatisierung und Ausgliederung wird aus mancher Schublade gezogen werden, als „neue“ Lösung für alte Probleme und der sich stetig verschärfende Personalmangel bedroht nicht wenige Bereiche unseres Hauses in ihrer Existenz.
Wie der neue, kaufmännische Direktor agieren wird? Wir werden es sehen und
entsprechend, als Gewerkschaft und Interessenvertretung unserer Mitglieder, darauf zureagieren wissen.
Es wird nun wichtiger, für uns alle, wieder enger zusammenzurücken, solchen
„Ideen“ von Privatisierungen und Stellenabbau vehement entgegenzutreten und für den Erhalt unserer Rechte einzustehen. Nur gemeinsam können wir
die Herausforderungen meistern, die im Jahre 2023 auf uns zukommen werden.
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, trotz aller bevorstehenden schwierigen Zeiten, erholsame Feiertage, einen guten Rutsch in ein hoffentlich gesundes und glückliches Jahr 2023.
Birgitt Linden,
Vorsitzende der vdla Fachgruppe Uniklinik Aachen